Donnerstag, 24. Januar 2013

Back online: Handwerkerhasser is back!

Fast ein halbes Jahr Pause ... Nicht wegen weniger Ärger über handwerklichen Pfusch (sagt jemandem das Stichwort BER etwas?), um das klarzustellen. Dazu demnächst mehr.

Hier einmal kurz etwas über den Tellerrand geschaut: Uber den der Wärmedämmung nämlich, hin zur Lobby der Bauindustrie und Möchtegern-Klimaschützer. Hin zu einem Milliarden-Markt aus Lug und Trug.



Über Sinn und Unsinn der Wärmedämmung - Teil 1

Zunächst einmal: Der Handwerkerhasser wurde (und in schwachen Momenten wird er es immer noch) über Jahre geplagt von schlechtem Gewissen. Sein Haus ist 110 Jahre alt und ungedämmt. Und Dämmung, das wurde ihm ja nun seit 25 Jahren eingetrichtert, nicht nur von der Bauindustrie, nein, Staat und Medien, Wissenschaftler, allesamt redeten sie mit Engelszungen, dass nur gedämmte Häuser glückliche Menschen beherbergen können.


Hausbesitzer-Wissen

Wärmedämmung an der Fassade: Was ist WDVS?
Fassaden werden mit dem so genannten Wärmedämmverbund-System (abgekürzt WDVS oder WDV-System, manchmal auch Thermohaut oder Vollwärmeschutz genannt) gedämmt. Die so gedämmten Außenwände eines Gebäudes werden auch als Wärmedämmverbundfassade bezeichnet.

Da war zum Ersten das Argument des Geldsparens. Der Handwerkerhasser holte sich Angebote für die Fassadendämmung im Wärme-Verbund-System. Für alle vier Seiten, das war klar, würde es zu teuer werden. Also: Erst einmal einer der beiden Bad-Anbauten, die aus den 1960er Jahren stammen und nur 25 Zentimeter dicke Mauern haben. Die Angebote dafür lagen zwischen knapp unter 20.000 und 13.000 (ich glaube, die Mehrwertsteuer war da noch nicht drin, alle hofften natürlich auf einen Schwarzauftrag, klar). Das war 2010.


Baustelle in Dubai
Hier müssen weder kühle Rechner
an den Start gehen,
noch müssen diese sich
über Wärmedämmung Gedanken machen
(wohl aber über Kältedämmung, oder?)
(C) Martin Merz, 2010
Der Handwerkerhasser ist durchaus ein kühler Rechner, trotzdem brauchte er über ein Jahr, um sich von der wirtschaftlichen Unsinnigkeit zu überzeugen: Das Haus hat insgesamt 370 Quadratmeter. Die drei Bäder im Anbau haben insgesamt 7,5 Quadrameter Fläche. Wir zahlten 2010 2.400 Euro Heizkosten im Jahr. Für 370 Quadratmeter Wohnraum. Möchte jemand ausrechnen, wieviel das auf 7,5 qm bezogen sind? Es sind 48,65 Euro.

Nehmen wir das günstigste Dämmangebot von 13.000 Euro. Wie lange muss ich warten, bis ich diese über die Heizkosten wieder eingespart habe? Keine Notwendigkeit, dies durchzurechnen. Es ist lange, sehr lange. Auch wenn - natürlich kommt jetzt dieses Argument - die Heizkosten exorbitant steigen. 13.000 Euro werde ich nicht und auch nicht meine Urenkel jemals wieder herausholen. Vermutlich ist der Kimawandel endlich da und hat uns so herrlich warme Sommer und Winter gebracht, dass wir gar keine Heizung mehr benötigen ...

Trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen. Wenn man über Jahre gebetsmühlenartig mit dem Dämmwahn berieselt worden ist, gehen Gedanken über den Bauch, nicht über den Kopf.

1 Kommentar:

  1. Nun ist es auch amtlich: Gebäudesanierung ist zu teuer und rechnet sich nicht:
    Wirtschaftswoche fasst Prognos-Studie im Auftrag der KfW zusammen:
    http://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/investitionen-haeufig-unwirtschaftlich-politik-treibt-hausbesitzer-in-energiesparwahn/7980498.html

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