Radtour auf der Emscherinsel (c) Vera Kriebel, 2011 |
Reaktivierung des Lüfter-Wahnsinns
Nach einer längeren Phase der Inaktivität aufgrund von Handwerkerkundenfrust hat der Handwerkerhasser sich nun aber darauf besonnen, dass der Lüfter ja ursprünglich dafür gedacht war, zu viel Feuchtigkeit aus dem Bad zu vertreiben, um Schimmel vorzubeugen. Also soll er wieder laufen.
Der Bewohner und potenzielle Nutzer des Bades und also auch des Lüfters will ihn selbst wieder in Gang setzen. Abgeklemmt war er an der Steckdose. Also wird er wieder angeklemmt. Nur läuft er wieder stundenlang. Stimmt, das war ja damals das Problem, weswegen ich der Deaktivierung zugestimmt hatte. Nerv. Den Elektriker konsultieren? Nerv. Ich bin fast wieder soweit, der erneuten (und vermutlich dann endgültigen) Deaktivierung zuzustimmen.
Lüfter läuft wieder - wie wahnsinnig
Stattdessen stimme ich zu, dass der Bewohner selbst einmal nach der Einstellung guckt. Schlimmer kann's ja kaum werden. Abends informiert er mich stolz und ein wenig glücklich, dass der Lüfter nun läuft, so läuft wie er soll. Fragezeichen. Ich hatte ihm die Einstellungen der Dip-Schalter plus Anleitung gemailt (Der Lüfter-Hersteller Helios bietet alle Anleitungen hübsch säuberlich online zum Download an; das Internet ist einfach ein Segen!). Die entsprechenden Einstellungen waren mit dem Elektriker abgesprochen, durch den Handwerkerhasser dokumentiert und durch den Elektriker eingestellt worden; die Bedienungsanleitung hatte der Elektriker dem Handwerkerhasser erklärt.
Dippen statt jumpen: Das richtige Wort an der richtigen Stelle
Als Erstes klärt mich der zukünftige Lüfter-Nutzer und Bewohner der Wohnung auf, dass es im Lüfter keine Jumper gibt, die verstellt werden müssen. Sondern Dip-Schalter. Ok, das ist irgendwie doch auch Haarspalterei.
- Handwerkerkunden-Wissen - Terminologie: Handwerker färben ab. Es ist keine Haarspalterei, wenn man die korrekte Terminologie benutzt. So etwas dokumentiert Wissen, hilft bei der richtigen Handlung und beugt Fehlern vor. Jumper sind Steckbrücken, Dip-Schalter dagegen tatsächlich Schalter, über die Grundeinstellungen verändert werden können. Wenn ein Elektriker diese Begriffe nicht auseinanderhalten kann, sollte man vorsichtig werden.
Null, Zero, O
Nun, dann verstellt man halt die Dip-Schalter. Aber wieso? Die Einstellung war richtig und abgesprochen. Bei einer bestimmten Feuchtigkeitskonzentration soll das Ding anspringen und fertig. Wenn das nicht funktioniert, funktioniert das Ding nicht, wie es soll.
Alles ganz anders, klärt mich der Bewohner auf. Die Schalter standen alle auf Null. Die waren gar nicht eingestellt. Der Elektriker hatte sie nicht verstellt. Nicht nur nicht nach Absprache gestellt, sondern gar nicht? Ich bin fassungslos. Jetzt hat sie der Bewohner nach der angegebenen Stellung geschaltet - und alles funktioniert so, wie es soll.Unglaublich, oder? So etwas kann einfach nicht sein.
Eine andere Sache ...
Der Bewohner macht mich - die ich gerade glücklich bin, weil endlich dieses dämliche, langweilige Thema erledigt ist - allerdings auf eine andere Problematik aufmerksam: Das Lüfter-Gehäuse lässt sich nicht richtig schließen (und war auch dies ganze Zeit nicht richtig geschlossen), weil da zu viel Kabel drin sind. Offene Kabel. Elektrische Kabel, bei denen mehr als fraglich ist, ob sie wirklich direkt mit Feuchtigkeit in Verbindung treten sollten.Im Bad ist es ja bekanntlich feucht. Deswegen gibt es dort ja auch den Lüfter. Den professionell empfohlenen und installierten Lüfter. Offene Kabel. Ich will nichts mehr davon wissen. Schluss aus.
Jetzt - einige Stunden später - ist mir doch etwas mulmig, denn will ich das Leben zweier junger Menschen (und vielleicht noch mehr, wenn das durch Kurzschluss wegen mangelhafter Installation eines elektrischen Lüfters verursachte Feuer um sich greift ...) auf dem Gewissen haben? Nein, nein! Doch mit dem Lüfter will ich mich derzeit auch nicht weiter beschäftigen. Das nervt alles. Aber ich nehme mir vor: Ich werde in den nächsten Tagen dem Elektriker eine Mail schicken. Ganz sicher!
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