Dienstag, 29. Mai 2012

Noch einmal: Wasserabsperrhahn, der irreparable für den Notfall

Zur Erinnerung: Der Wasserabsperrhahn eines Bades hatte - angeblich - ein besonderes Sondermaß und hätte bei der Baderneuerung gleich komplett mitausgetauscht werden müssen, so der Klempner. Deswegen wurde an ihm und den Fliesen drumherum durch den Klempner - trotz klar geäußerten, diametral entgegengesetzten Kundenwunsches - herumgemeißelt und teures Sonderzubehör besorgt. Zufrieden ist er, der Klempner, nicht mit seinem Werk. Der Wasserabsperrhahn ist eben Mist, hätte ganz ausgewechselt werden müssen bei der ... 


(c) Vera Kriebel, 2012



Seitdem gilt: Ich solle ihn nur im Notfall nutzen, sagt der Klempner. Das klingt nicht nur nicht vertrauenserweckend, sondern nach einem potenziellem Leck. Um dort austretendes Wasser, das sich sonst den Weg in den Hohlraum hinter den Fliesen suchen könnte, frühzeitig zu bemerken, hängt nun ein Taschentuch aus dem Stift-Loch unter der Rosette.


Im Notfall lieber nicht drehen!



Wegen eines tropfenden anderen Hahns (dazu unten mehr) ist ein - anderer - Klempner da. Der sieht das Taschentuch und schüttelt nur ungläubig den Kopf. Was das denn sei? Ich erkläre. Jedenfalls ist dies nun der berühmte und befürchtete Notfall, denn wenn man den Wasserhahn an der Badewanne austauschen will, muss man das Wasser abstellen. Wir drehen. Der Hahn ist tatsächlich eine Gefahr, denn er dreht sich zwar, eiert dabei aber so extrem (das war beim früheren hässlichen Wasserabsperrhahn-Stift - also im Zustand, bevor der alte Klempner an ihm herumgehämmert hatte - nicht der Fall!), nun eiert er also so sehr, dass wir beschließen, doch lieber das Wasser fürs ganze Haus über den zentralen Absperrhahn abzudrehen.

Ungläubiges Staunen und Fragezeichen bei Handwerker


Jedenfalls muss da etwas gemacht werden, sagt der neue Klempner. Ja, aber was? Das geht doch alles nicht. Das hätte man doch machen müssen, als das Bad neu gefliest wurde.

Wieso? Der Klempner versteht nicht. Sein Gesicht ist ein Fragezeichen. (Auch schön, das einmal beim Handwerker zu sehen!) Erneute Erklärung der Erklärung des damaligen Klempners. Quatsch, sagt der neue Klempner, das ist überhaupt kein Problem, den kann man ganz einfach austauschen. Sondermaß? Er guckt ungläubig. So kann es jedenfalls nicht bleiben.

No problem! (Diesmal wirklich mal nicht!)


Er zeigt mir gleich, dass die Beseitigung des Übels überhaupt kein Problem ist. Eine halbe Stunde später ist der neue Hahn dran, der sich so dreht, wie er das soll. Und mit einer normalen Rosette, einem normalen Stift ... (Der Klempner will gerade wegfahren, als ich ihn noch einmal zurückrufen muss, denn so ist das irgendwie auch nicht normal, der Hahn fliegt mir entgegen, wenn ich ihn benutze. Da war man etwas nachlässig, der Plastiksteckring (so nenne ich ihn  mal, weil das Internet bis zu dieser Detail-Tiefe des Aufbaus eines gemeinen Wasserhahns nichts hergibt) war zu klein, so dass der Hahn-Aufsatz nicht richtig fest daraufsaß.)

Handwerkerkunden-Wissen

  • Zum Abschluss diesmal etwas Heimwerkerwissen, das nie schaden kann, wenn man Handwerkerkunde ist. Wie reapriere ich einen Wasserhahn. Leider lässt sich das Video nicht so einfach einbetten, deswegen hier der Link: http://www.youtube.com/watch?v=MWuwY7PIJBs&feature=fvwrel
  • Und noch ein Tipp für Handwerkerkunden und Hausbesitzer: Einhebelmischer mögen stylisch sein, lassen sich aber kaum reparieren. Wenn sie tropfen, müssen sie normalerweise ganz ausgetaucht werden. Nicht nur bei Mieterbädern sollte man daher lieber die robusteren und reparierbaren Wasserhähne mit zwei Griffen wählen.
Und da ich gerade in der Hitze schwitzend am Schreibtisch sitze, hier eine Reminiszenz an kühle Tage (als Tipp gilt immer: Gerade an solchen Tagen ins Museum gehen, da ist's dann herrlich kühl und leer meist auch! Die chronisch überfüllte El Greco und die Moderne - Ausstellung in Düsseldorf dürfte sich dafür anbieten):

So schön kühl auf Hansa
(c) Martin Merz, Kokerei Hansa, Dezember 2008

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