Donnerstag, 28. April 2011

Die Geschichte mit dem Bad

Die Geschichte mit dem Bad ist an und für sich ein eigenes Blog. Ein Mieter zog aus, und das Bad musste komplett erneuert werden, kein Weg führte daran vorbei.

Die Geschichte mit dem Bad fing schon damit an, dass ich ein Angebot einholen wollte. Denn diesmal, da war ich mir sicher, wollte ich nicht zusammen mit irgendwelchen Nachbarn, Freunden von Bekannten oder selbsternannten Profis herumdoktern. Also der Anruf bei einem Installateur, der regelmäßig in der Lokalpresse für seine Bäder aus einer Hand wirbt. Genau so etwas brauchte ich, da war ich mir sicher und war auch bereit, dafür eine Menge Geld hinzulegen (mit 6.000 Euro rechnete ich schon insgeheim).

Bäder in Zechenhäusern sind in der Regel klein, unsere sind 2,5 Quadratmeter groß. Das Bad sollte ein gutes solides werden, nichts Besonderes also. Doch es kam alles anders: Die Mitarbeiterin des Installateurs fragte mich, ob ich denn wisse, wie viel eine komplette Badsanierung koste und nannte mir auch gleich den Preis: ab 15.000 Euro. Ich war zunächst sprachlos, was wirklich selten vorkommt. 2,5 Quadratmeter Mieterbad, mit nichts drin als Heizkörper, Dusche, Klo und Waschbecken. In so einem Bad können keine zwei Leute arbeiten. Es sollte innerhalb von zwei Wochen fertig sein. Wie viele Stunden haben zwei Wochen? 14 x 24 = 336 Stunden mal einem angenommenen Stundensatz von 40 Euro (ja, ich weiß, Handwerk ist ein Lehrberuf, die haben mit 16 angefangen Geld zu verdienen, mit 19 waren sie fertig - da hatte ich noch neun Jahre Ausbildung vor mir …). Das ergibt also 13.440 Euro. Aber arbeiten sie wirklich durchgehend? "Aber das Material ist ja auch dabei", kämpft die Mitarbeiterin des Installateurs. 2,5 Quadratmeter Fliesen, einfache Badausstattung - das sind maximal 1.500 Euro. Und man habe eben Festangestellte, keine Subunternehmer. Ich versuche Humor aufzubringen: vermutlich arbeitslose Professoren?

Was mich auch im Nachhinein noch besonders verärgert, ist die mehrfach vorgebrachte Einschränkung: Die 15.000 - das macht sie unmissverständlich und mehrfach klar - damit geht es los, da sind keine Sonderwünsche drin. Sonderwünsche? Dazu gehört beispielsweise das Versetzen des Durchlauferhitzers (weil er seinerzeit im Spritzwasserbereich (so nennt man das, glaube ich) der Dusche aufgehängt war, musste er versetzt werden. Starkstrom und Wasser kommt bekanntlich nicht so gut.). Das war der Anfang der Geschichte vom neuen Bad.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen