Dienstag, 6. März 2012

Nur Profis sind besser! Ein Umzug mit Fachleuten

Ein professioneller Umzug ist teuer, aber einfacher und sicherer als der selbst organisierte. Das denkt sich auch ein Nachbar, dessen neue Firma den Umzug zu alledem auch noch bezahlt. Es geht nach München.

Ein Schrank - warum sind die eigentlich nicht klappbar?

Ein Kleiderschrank muss ab- und natürlich auch wieder aufgebaut werden. Leider sind diejenigen, die alles abbauen, nicht dieselben Mitarbeiter, die alles wieder aufbauen.
(C) Vera Kriebel, 2011


In der alten Heimat klappt das Einpacken wirklich gut, der Nachbar ist begeistert. Das Problem beginnt dann aber beim Aufstellen, bei dem sich die Möbelpacker nicht als sehr geschickt erweisen. Der Schrank geht gar nicht mehr zusammen, nach einigem hin und her, wird so lange auf ihn eingetreten, bis er steht. Der Nachbar sieht fassungslos zu. Der Schrank hat ihn einmal viel Geld gekostet und er hängt nebenbei heiß und innig an ihm. Jetzt steht er krumm und schief da, die Türen lassen sich nicht mehr gut öffnen und schleifen.

Schrank und Küche und Chaos - und wenns nicht gleich klappt, ist man weg wie der Wind

Vereinbart war auch, dass das Umzugsunternehmen die Einbauküche wiederzusammensetzt und passgenau einbaut. Am ersten Tag werden sie damit nicht nur nicht fertig, in der Küche steht nichts, in der Wohnung herrscht auch noch nicht-vertragsgemäßes Chaos. Die Möbelpacker (soweit ich weiß, sogar ein Lehrberuf) versprechen, am nächsten Tag wiederzukommen. Was natürlich nicht geschieht.

Der Nachbar weist seine neue Firma an, auf gar keinen Fall die Rechnung zu begleichen. Mehrere Telefonate mit dem Umzugsunternehmen. Der Chef lässt sich erst verleugnen, schließlich ist er zu sprechen und nach den unvermeidlichen Schuldzuweisungen an die Einbauküche (sie passt unbegreiflicherweise nicht ohne Weiteres in den neuen Küchenraum, wer hätte das gedacht!) gibt er schließlich nach und verspricht für den nächsten Tag Besserung. Tatsächlich kommen zwei Mann am folgenden Tag - verlassen die Baustelle aber mit der halbfertigen Küchenzeile am Abend.

Das ganze Prozedere mit Telefonaten, Schuldzuweisungen und so weiter bis hin zu Handwerkers Nachgeben erneut. Schließlich kommen eine Woche später andere Mitarbeiter, Schreiner, die die Küche dann endlich auch aufbauen. Warum nicht gleich so? Hätte dem Nachbarn Zeit und Nerven gespart, der Möbelpackerchef hat dies so vermutlich richtig Geld gekostet - auch er hätte Zeit und Nerven gespart und zusätzlich noch mehr Geld verdient, wenn er das Ganze gleich vernünftig organisiert hätte.

Der Nachbar ist so glücklich, dass die neue Wohnung jetzt wenigstens bewohnbar ist, dass er wegen der "Kleinigkeiten" wie unter anderem dem windschiefen Lieblingsschrank nichts mehr unternehmen will. Nicht mal eine Rechnungsminderung - das ist dumm, denn wenn Handwerker immer so davonkommen - warum sollten sie sich dann je bemühen, gute Arbeit abzuliefern?

(C) Vera Kriebel, 2011

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