Freitag, 6. Mai 2011

Der Beginn des Tagebuchs des Leidens - Die neuen Fußleisten - Ein bisschen undicht - Heizungsrohre im Weg

Das zwangsversteigerte Haus - der Anlass für dieses Blog -  ist jetzt seit einigen Tagen meins. Zwei Wohnungen sind vermietet. Es ist einiges zu reparieren, und das Dachgeschoss ist Rohbau. Die Garantie für den alltäglichen Wahnsinn mit Handwerkern. 

Die neuen Fußleisten 

Ein Mieter bat mich, neue Fußleisten anzubringen. Ok, ist nicht unbedingt Vermietersache, aber was soll's. Ein bisschen muss man als Vermieter ja auch leisten. Als die beiden Handwerker kommen - angekündigt waren sie als Schreiner - erst einmal großes Gestöhne beim Reinkommen: "Wie sieht das denn hier aus!" Während der Arbeit: "Da ist ja alles schief und krumm!" Wenn's nicht so wäre, würde ich das alles selbst machen, aber diese Bemerkung verkneife ich mir - immerhin bin ich froh, dass sie überhaupt gekommen sind - gestern und vorgestern habe ich vergeblich auf sie gewartet und ihrem Chef vergeblich hinterhertelefoniert - und lasse sie allein. 

Sie benötigen tatsächlich den lieben langen Tag für die paar Meter Fußleiste. Gut, zwei Meter sind etwas komplizierter, weil dort ein Heizungsrohr entlang der Wand verläuft und sie die Holzleisten entsprechend zuschneiden müssen.

Ein bisschen undicht

Nachmittags gehe ich zum Haus - es erweist sich jetzt schon als entscheidender Nachteil, dass es weiter als zwei Meter von meiner Wohnung entfernt ist - um mal zu schauen, wie weit die beiden denn nun gekomen sind. Da stiefeln mir die beiden Holzspezialisten schon im Hausflur entgegen und verabschieden sich in den Feierabend. Im Vorbeigehen erwähnen sie, dass da oben wohl irgendwas undicht sei. 

"Undicht?", ich horche auf und halte die beiden mit Gewalt vom wohlverdienten Feierabend zurück. Das sollen sie mir erst mal zeigen. Es stellt sich heraus, dass die beiden beim Befestigen der Leisten das Heizungsrohr angebohrt haben. Das wird jedem auf den ersten Blick klar, aber erst nach mehreren Wortwechseln, in denen sie zunächst verhement jede aktive Beteiligung abstreiten, mögen sie zugeben, wie sich das Ganze zugetragen hat. Das Heizungsrohr ist undicht, richtig. Und zwar strömt das Wasser heraus, wenn auch nicht in einem breiten Schwall, welche Erleichterung! Das Loch ist klein und inzwischen scheint der Wasserdruck auch abgesunken zu sein. Denn es ist schon einiges herausgeflossen, die beiden haben in den letzten Minuten - bevor ihnen einfiel, dass jetzt ja 16 Uhr vorbei ist - tatsächlich ein wenig aufgefangen und aufgewischt. 

Heizungsrohre im Weg

Trotz dieser einmaligen Geistesgegenwart und diesem unermüdlichen Einsatz der beiden, bin ich entgeistert. Sie wollten trotzdem einfach gehen. Und wenn ich nicht vorbeigekommen wäre, wenn mir nicht mein bisheriges Leben als Handwerkerkunde einen ungeheuren Argwohn gegenüber Handwerkern anerzogen hätte - das gesamte Heizungssystem wäre ausgelaufen! Der Mieter war nämlich weg. Wir klemmen erst einmal das Wasser ab, dann rufe ich in ihrem Beisein ihren Chef an, der nach einigem Nörgeln - dem passt das natürlich auch nicht und er hätte es gerne mir in die Schuhe geschoben - zugibt, dass dies wohl ein Fall für die Haftpflichtversicherung ist. Eine halbe Stunde später ist der von ihm bestellte Klempner da und verschweißt das Heizungsrohr mit diesen neumodischen Zangen (die Dinger sind wirklich toll, das Ganze ist damit eine Sache von ein paar Minuten). Die beiden Holzspezialisten sind da schon weg. Montag wollen sie wiederkommen; die Fußleiste ist an dieser Stelle ja wieder abgerissen worden - das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen: sie hatten trotz Loch und Wasser, die Holzleiste befestigt - vermutlich in der Hoffnung, dass man so ihr Malheur nicht sieht ... Unfassbar. Handwerker.

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