Mittwoch, 28. September 2011

Heizungswartung, die Vierte - Wucherwucher!

Das Thema Heizungswartung lässt mich nicht los. 

Um im nächsten Jahr gewappnet zu sein, frage ich bei einem Heizungsbetrieb wegen der Heizungswartung in der gesamten Nachbarschaft für neun Gasthermen und eine Zentralheizung an. 


Foto ohne Zusammenhang
© Vera Kriebel, 2011

Ich erhalte als Antwort: "Je Gerät würden wir brutto 80,33 € berechnen zzgl. evtl. benötigtem Material." Mit brutto meint er inklusive Mehrwertsteuer von 19 Prozent.

Wucherwucher!

Ich bin entgeistert und halte dies für Wucher und teile dies auch der Firma mit. Die Antwort entgeistert wieder: "im Netto-Preis von 67,50 €" seien "die Lohnkosten (Aufwand 1 - 2Std.), Fahrtkosten, Gerätekosten etc. enthalten".

Das hatten wir ja schon einmal. Mich würden sämtliche Auftraggeber steinigen, wenn ich es wagen würde, ihnen meine Bleistifte in Rechnung zu stellen.

Dass die Heizungswartung zwischen 30 Minuten und einer Stunde dauert - das, so der Klempner, könne nicht sein, wenn sie nach der Heizungswartungsverordnung nach EU-Norm regelgerecht vorgenommen würde. Womit er meint: 30 Minuten können nicht sein. Merkwürdigerweise ist sein zwischen den Zeilen gescholtener Kollege ebenfalls Meister, eine ordnungsgemäße Heizungswartung kann ja nicht HinzundKunz machen.

Virtuelle Hinundherfahrerei auf Kundenkosten und ungenauer Stundenaufwand

Was mich aber diesmal noch mehr ärgert, ist erstens die Unverfrorenheit, mit der die Fahrtkosten bei jeder Heizungswartung einberechnet werden. Vermutlich fahren sie nach jeder Heizungswartung heim zur Werkstatt ... In unserem Fall fallen nur einmal Fahrtkosten an, werden aber zehnmal berechnet.

Zweitens werden die Lohnkosten für einen Aufwand zwischen ein und zwei Stunden angegeben - das ist eine Spannbreite von immerhin 200 Prozent. Einmal abgesehen davon, dass sie nie und nimmer zwei Stunden benötigen für eine normale Heizungswartung. Wenn wirklich eine Reparatur notwendig ist - dann stellen sie dies ja sowieso extra in Rechnung.

Preissteigerung von 45 %

Zu allem Überfluss habe ich mir die Mühe gemacht und in alten Rechnungen nachgeschaut. Die besagte Firma hat nämlich bis 2005 die Heizungswartung bei uns durchgeführt und dies damals für 46,50 Euro netto (= insgesamt 55,34 Euro). Das fand ich damals unverschämt teuer, denn auch damals hat der Meister dafür nur eine knappe halbe Stunde benötigt (ja, ja, so ist das Leben ... Man sieht sich oft ein zweites Mal). Ich erinnere mich zudem, dass ich eines der "Geräte" selbst zur Verfügung gestellt habe: den Staubsauger. Den hatte der Meister (der war damals persönlich zugange) nämlich vergessen ...

Aber vor allem der Preis! Im Vergleich zu heute ... Das ist eine Steigerung von 45 Prozent! Innerhalb von sechs Jahren! Und da meckern die Leute über die Preissteigerungsrate duch die Euro-Einführung und den Handel ...

1 Kommentar:

  1. Lassen sie es doch einfach sein mit der Wartung.Ich freu mich auf den Tag an dem sie schreiben wie hoch der Schaden ist.

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