Handwerker-Märchen: Türen just in time und als teure Maßanfertigung

Jahrelang erzählen mir Schreiner und Allrounder und alle, die irgendetwas mit Türen zu tun haben, dass Türen heutzutage nicht mehr auf Lager angefertigt werden, sondern immer erst, wenn der entsprechende Auftrag eingegangen ist. Sogar Mitarbeiter großer Baumarktketten (sowohl Praktiker wie Hellweg) rechtfertigen damit die "4-6 Wochen Wartezeit" bis zur Lieferung einer Standardtür für 29,99 Euro - Einwände werden weggewischt mit "das müssen Sie mir erst mal zeigen". 

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Das Foto ohne Zusammenhang zwischendurch:

Internationales Grill-Verbot
© Daniel Witte, 2011

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Hanebüchner Blödsinn, habe ich nach Jahren erfahren, denn es gibt Türen in allen Variationen (Maßen, Farben, Strukturen, Formen) auf Lager bei Türfachgeschäften, bei denen sich die cleverere Hausbesitzer und natürlich die Türeinbauer selbst versorgen. Nix also mit just in time. Man bekommt die Türen und Zargen sofort und auch noch billiger als im Baumarkt.

Und es gibt erstaunlich wenige Sondermaße, bei mir im Haus gibt es jedenfalls keine - und dabei hatten mir unzählige Handwerker versichert, es sei so schwierig, unsere schmalen Badezimmertüren (60 oder 70 Zentimeter breit) zu bekommen. Deswegen waren meine Türen immer besonders teuer, und es dauerte exorbitant lange, bis sie sich in greifbarer Nähe befanden. Auch Blödsinn, denn man bekommt zumindest die genannten Größen zum Mitnehmen bei den Türfachmärkten - und das wie die normalen Zimmertüren auch noch billiger als im Baumarkt und natürlich zehnmal billiger als beim Handwerker.

Eigentlich wollten diese raffgierigen Handwerker mit ihrem just-in-time-Märchen also nur höhere Preise herausschlagen und außerdem verschleiern, dass sie keine Lust auf diesen Auftrag haben und die Arbeit möglichst lange hinauszögern wollen. Wartezeiten bei Türen sind aber, wie gesagt, Unsinn und pure Erfindung. Bei Fenstern gibt es die gleiche Wartezeiten-Geschichte, bislang habe ich diese aber leider nicht widerlegen können.