Sonntag, 29. Mai 2011

Woher kommt das Wasser im Keller? – Lüfter 7 – Zusammenfassung – Analyse pradigmatischen Handwerkertuns und Ende

Im Keller des neuen Hauses steht eine Pfütze. Die Mieter sagen, sie waren es nicht. Aber irgendwoher ist Wasser hergekommen, ich will hoffen, nicht von den nagelneuen Regenwasserrohren. Vorgestern hatte es ja etwas heftiger geregnet.

Lüfter 7 – Erinnerung und Auswertung


Der Handwerker empfiehlt einen Lüfter, der bei einer bestimmten Feuchtigkeitskonzentration automatisch anspringt. Er baut ihn ein. Die Bedienungsanleitung wird weggeworfen. Der Lüfter läuft ohne Unterbrechung. Der Handwerker ändert die Einstellung. Der Lüfter geht gar nicht an. Der Handwerker ändert die Einstellung. Der Lüfter läuft ohne Unterbrechung. Der Handwerker ändert die Einstellung. Der Lüfter funktioniert – endlich.
  • Professionelles Arbeiten: 1 Gucken, 2 Einbau, 3 Umstellen, 4 Umstellen, 5 Umstellen. Die Effizienz des Handwerkers.
Und nun die Kurzanalyse: 

Es gab so viele Hinweise ... Die Dummheiten des Kunden lasse ich mal weg, ich habe schon genug schlechte Laune ….

  • Für den Handwerker ist es normal, dass der Kunde zum Versuchskaninchen wird und dass er ihm diese Zeit, in der er Zeit und Nerven des Kunden strapaziert, natürlich auch in Rechnung stellt beziehungsweise als Arbeitszeit für sie Schwarzgeld nimmt. Dass man sich nicht beim Kunden, sondern in der eigenen Werkstatt in das Thema einzuarbeiten hat, das ist ihm ein fremder, ja aberwitziger Gedanke.
  • Der Handwerker kann alles; seine eigenen Fachkenntnisse in Zweifel zu ziehen (auch wenn er genau weiß, dass er überhaupt keine Ahnung von einem bestimmten Gerät oder einer Arbeit hat), kommt ihm im Leben nicht in den Sinn.
  • Der Handwerker wirft die Bedienungsanleitung weg, nicht weil er sie nicht benötigt (wie ich als Erstes vermutet habe), auch nicht weil er verhindern will, dass wir Kunden uns schlau machen (wie ich später einmal dachte), sondern weil er sie nicht lesen und noch weniger verstehen kann.
  • Statt sich kundig zu machen, verlässt sich der Handwerker auf Zufallstreffer: bei 6 Jumpern gibt es viele Einstellungen – die Chance falsch zu liegen, ist also immens hoch. Die Chance, dann nochmals antanzen zu müssen, damit ebenfalls. Genau deswegen würde ich auch vorher gucken, wie das geht. Nicht so der Handwerker.
Übrigens …

Wochen später kennt er sich mit der Helios-Bedienungsanleitung aus und kann mir erklären, wie das dort alles gemeint ist. Das nächste Mal kann ich also selbst Änderungen im High-Tech-Lüfter vornehmen (ich habe mir zu seinen Erläuterungen Notizen gemacht, etwas, was ich nur empfehlen kann: Da man nur selten an diesen Gerätschaften etwas verändern muss, hat man alles vergessen, wenn man die Kenntnisse endlich einsetzen will.)

Noch ein Nachtrag: im Nachhinein bin ich mir nicht mehr so sicher, ob dieser – tatsächlich tadellos funktionierende – Lüfter nicht vielleicht zu gut für unsere winzigen Bäder ist. Jedes Türoffnen bringt den sensiblen Helios-Ventilator zum Schwingen und zum Rotieren – so dass ein Türöffnen auch heißt, dass sich die warme Luft des gesamten Bades alsogleich nach draußen verflüchtigt, auch wenn das gar nicht intendiert ist.

Aber genug des Lüfters. Jetzt geht es an Woitylas Ehrenrettung.

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