Montag, 30. Mai 2011

Woitylas Ehrenrettung - Ergänzung des Handwerker-Sarrazins um Teil 2 und 3 - Handwerker-Psychologie 6 - Jugoslawen am Bau


Empört meinte ein Leser gestern, die Polen seien aber doch super. Die polnischen Handwerker, meinte er natürlich. 

Sonntag, 29. Mai 2011

Woher kommt das Wasser im Keller? – Lüfter 7 – Zusammenfassung – Analyse pradigmatischen Handwerkertuns und Ende

Im Keller des neuen Hauses steht eine Pfütze. Die Mieter sagen, sie waren es nicht. Aber irgendwoher ist Wasser hergekommen, ich will hoffen, nicht von den nagelneuen Regenwasserrohren. Vorgestern hatte es ja etwas heftiger geregnet.

Lüfter 7 – Erinnerung und Auswertung

Samstag, 28. Mai 2011

Lüfter 6: Selbst ist der Handwerkerhasser - Wirklich: Handwerker-Kunden sind auch dumm - der Lüfter geht!

Der Zimmermann hat die Balken im Dachgeschoss eingebaut. Weiter mit dem Lüfter - vielleicht schaffen wir es ja heute mit dem Ende.

Der dumme Handwerkerhasser

Am nächsten Tag - der Lüfter hat aufgehört sich zu drehen, aber nur weil ich die Sicherungen herausgenommen habe - versuche ich zunächst, selbst das Heft in die Hand zu nehmen. Dazu muss ich die Bedienungsanleitung verstehen. Ich schraube die Abdeckung vom Lüfter auf, muss feststellen, dass auch ich zu doof bin, das Teil zu begreifen. 

Freitag, 27. Mai 2011

Der Handwerkerhasser ist kein Unmensch, auch nicht bei Dachdeckern - Lüfter 4 - Handwerkerkunden-Erkenntnisse - Handwerker-Psychologie 5 - Von wegen: Der Lüfter läuft 

Vorgestern Abend war der Dachdecker wegen der Löcher da, durch die es seit seiner Dachverbesserungsaktion hereinregnet. Ohne Bruder, weil er den ja diesmal nicht gesondert in Rechnung stellen kann. Er hat hoffentlich alle Löcher beseitigt. Es lag seiner Meinung nach auch an der alten Dachfolie. Nun gut, ich bin ja kein Unmensch, so etwas sehe ich ein, das kann bei so einem alten, vernachlässigten Möhrchen wie dem neuen Haus ja mehr als gut möglich sein. Und deswegen bekommt er auch seine Hundert Euro dafür, dass jetzt - hoffentlich - alles wieder dicht ist. Ansonsten: Nichts Großartiges im neuen Haus. Weiter geht's mit dem Lüfter.

Wir rekapitulieren. Auf die Empfehlung des Handwerkers hin wird ein Super-Lüfter mit Startautomatik eingebaut. Nach den ersten Einstellungen startet er aber nur einmal, dann geht er nicht mehr aus. Nach der zweiten Einstellung geht er nicht an.


Mittwoch, 25. Mai 2011

Was man alles für 1.500 und 2.500 Euro erhält Klempner im Keller des neuen Hauses – Glück gehabt: Deutscher Schreiner für deutsche Kellertreppe Aber ohne Lack 

Nur um zu verdeutlichen, wofür ein Handwerker 1.500 Euro bekommt: Der Klempner taucht am Dienstag mit zwei Mitarbeitern auf und weist sie ein. 

Dienstag, 24. Mai 2011

Klempner im Haus - Es regnet durch - der Dachdecker ist nicht erreichbar - die Einstellung gelassen - Handwerker-Übersicht - Zeit für Lüfter 3 - der Lüfter schweigt

Im neuen Haus war am Montag nichts los, heute ist der Klempner, H2, da, um Rückhalteventile einzubauen und die Abwasserrohre zu erneuern. Es bohrhämmert und meißelt im Keller, im gesamten Haus staubt es und die Vibrationen und der Lärm sind unerträglich. Dazu später mehr. 

Sonntag, 22. Mai 2011

Die Geschichte vom Lüfter 2: Anspringautomatik - Anleitung - Hyperventilieren - Kein Problem - Kein Krisenmanagement - Kunde und Handwerker

Hatte ich erwähnt, dass der Handwerker beim Mercedes unter den lokalen Elektrikern arbeitet?

Toll: Lüfter mit Anspringautomatik

Die Entscheidung für den Helios-Lüfter ist gefallen, damit ist für mich eigentlich der Fall erledigt. Alles andere erledigt ja der Handwerker. Dieser schiebt aber noch eine Frage hinterher:

Samstag, 21. Mai 2011

Herrlicher Samstag ohne Handwerker - Ein Weltenbummler - Die Geschichte vom Lüfter 1

Weltenbummler ohne Kommentar

Es ist Samstag. Und keiner meiner Handwerker pfuscht oder kommt nicht. Das gibt mir die Gelegenheit, mich einem Weltenbummler zu widmen. Ein Handwerker aus einer anderen Welt meint, er habe den Türöffner beim Handwerkerhasser eingebaut. Anfangs – und vielleicht auch jetzt noch – war er ziemlich beleidigt, ja sogar verletzt, in seiner Handwerkerehre (gibt es so etwas? Haben Handwerker ein Ethos? Eine rhetorische Frage: natürlich nicht) gekränkt und fühlte sich zutiefst ungerecht behandelt. Schade, dass er seinen Handwerkerfrust und seine Wut (beides eigentlich dem Handwerker an sich fremd, da sein Kunde das gesamte Reservoir an Frust und Wut verbraucht) nicht mal in einem Kommentar herausgelassen hat.

Freitag, 20. Mai 2011

Es geht seinen Gang - Der Hausbesitzer ist nicht mehr Guerrillero , sondern Spießer - Der Dachdecker verdient weniger, als er im Fall gekostet hätte

So furchtbar der Montag, so unspektakulär ist der Rest der Woche. Dienstag und Mittwoch putzen. Dienstag war der Zimmermann da, der irgendwann demnächst die Balken erneuern wird. Außerdem kam der Dachdecker, um sich erst einmal alles anzuschauen. Er bequatscht mich, die Firstziegel durch einen Trockenfirst zu ersetzen. Ich habe nicht wirklich kapiert, wieso der nun besser sein soll als die alten Ziegel, aber egal. In einem Abwasch werden auch gleich die Dachrinnen gesäubert, ein Riss ausgebessert und kaputte Ziegel ausgetauscht. Am Donnerstag ruft er noch mal an, weil er vergessen hat, den Dachziegel-Typ aufzuschreiben, weswegen ich noch mal hinmuss und nachschauen soll, welche Dachpfannen dort liegen. Ich gebe artig "Finkenberger" durch. 

Mittwoch, 18. Mai 2011

Schwarzer Montag 3 – Auch H4 schaut über den Tellerrand der Stahlträger – Handwerker-Psychologie 4  – Unverwässerter Handwerker-Hass

Zur Erinnerung: es ist immer noch Montag. Er, der Bausanierer, schaut sich merkwürdig still die Stahlträger an (und diese winzig kleine Formulierung wird erst sehr viel später geklärt werden), bemerkt, dass gefährlich ja wohl auch die Kellertreppe sei … Ich stimme ihm zu, die ist wirklich sehr wackelig, will aber nicht noch einen Handwerker hier haben aber das sei doch kein Problem, das übernehme er natürlich mit. Er werde einen Schreiner vorbeischicken, damit der sich das anschaue. Wenigstens etwas, was zu klappen scheint. Der Mann wirkt geistig relativ rege und verbindlich und ist zudem auch noch nett.

Dienstag, 17. Mai 2011

Der schwarze Montag Nr. 2 - Ein Nachbarsanruf - Die Rausreißer 2 - Sprichwörtliche Erfindungen - Übersicht über die bisher aufgetretenen Handwerker


Der schwarze Montag Nr. 2

Nicht dass der Leser denkt, damit wäre mein Montag ja erfolgreicher verlaufen als der seinige. Dem war nicht so.
Die Rausreißer wollen kommen – Handwerker-Handys Authentische Abwege 2: Meisterfeier

Montag, 16.5.2011

Um 7 Uhr 30 werfen mich die Rausreiß-Handwerker aus dem Bett: „Wir kommen gleich, so gegen 10 Uhr.“ Ich versuche in die gute Montagmorgenlaune hineinzugrätschen: “Ich habe versucht, Sie in der gesamten letzten Woche zu erreichen …“ – "Ja, ja“, tönt es überhaupt nicht beeindruckt am anderen Ende der Leitung, "Mein Akku war leer." 

Sonntag, 15. Mai 2011

Natürlich: keine Handwerker in Sicht - In Planung: Aufbauende Stahlstützen - Währenddessen: DeutscherMeisterBVBBlablabla

Nachlese

12. und 13. Mai 2011 - Die Fußleisten-Schreiner melden sich nicht und sind - für mich - nicht erreichbar. Dito urplötzlich der Rausreißer-Handwerker. Warum, bleibt rätselhaft; am Dienstag klang er noch dynamisch und gewillt. Ich erreiche dafür aber den inzwischen vierten Handwerker meiner Baustelle, den Bausanierer-Handwerker für oder gegen die rostenden Stahlstützen, und verabrede mich mit ihm für Montagmittag - nur zum Angucken.

Abwege

Nur, damit das nicht ganz vergessen wird: Im Fernsehen schwafeln sie gerade parallel im WDR und NTV über den historischen Tag, als der BVB die Meisterfeier beging, was die Stadt Dortmund, die im Ausnahmezustand ist, nie, aber auch gar nie vergessen wird, diese Stadt, die ja, blablabla.

Der WDR ist etwas besser gerüstet und darf sogar auf dem Wagen der BVBler während des Autokorsos filmen, eine späte Genugtuung für den verpatzten WDR-Auftritt am Tag, als der BVB Meister wurde, und der Heimsender (das ist - man sollte das nicht vergessen - der WDR) es nicht fertigbrachte, auch nur ein einziges zeitnahes Treffen mit den frischgebackenen Fußball-Meistern zustandezubringen, und mit Schaltungen zu Möchtegern-Vorort-Reportern glänzte, die dem bierigen Bad in der Menge nicht gewachsen waren und sich mehr über die Menschen drumherum beschwerten als sich mit diesen zu unterhalten und als sich dem eigentlichen Thema zu widmen (der Schlimmste dieser Warmduscher-Reporter steht heute wieder in der Menge - oh Graus, warum schicken sie ihn nicht zu den Kaninchenzüchtern?!).

Und jetzt (17 Uhr) hat der WDR an die ARD-Sportschau abgegeben, stattdessen gibt es eine der unnachahmlichen Dokus, die der WDR sich tagsüber zu zeigen traut (nachts - wenn außer den Katzen keiner mehr hinguckt - kommen dagegen brisante und gut recherchierte). Währenddessen ist NTV immer noch begeistert über diese einmalige Stimmung hier in dieser ...
Nicht unfehlbar: Blog-Technik  - Verfehlt: Fußleisten-Schreiner - Steuerfehler: Schwarzer Klempner - Zu viele Handwerker: Fehler?
 
Feindliche Übernahme? Google hat länger Probleme als gedacht ...
Auch Google ist mitsamt seiner Blogtechnik, die uns Google ja google-sei-dank kostenfrei zur Verfügung stellt, nicht unfehlbar. Der Handwerkerhasser war als Blog nicht erreichbar und der Handwerkerhasser als Schreiberling konnte das inzwischen herrschende Chaos im neuen Haus nicht online aktualisieren, weil Google technische Probleme hatte, die es innerhalb weniger Stunden beseitigen wollte, jedoch tatsächlich über Tage hatte. Sollte Google von Handwerkern besetzt worden sein?

Rückblick: 11. Mai 2011 - Die Fußleisten-Schreiner lassen sich immer noch verleugnen und gehen nicht ans Handy. Vielleicht vergisst der Mieter die ganze Sache auch …

Schwarzarbeit: Minus 19 Prozent

Der Klempner nennt mir den stolzen Preis von 1.500 Euro für Rückhalteventil und die Erneuerung der zwei tönernen Abflussrohre. Natürlich ist das nur ungefähr und ohne Mehrwertsteuer. Ohne Rechnung entfällt die Mehrwertsteuer. Er macht keinen Hehl daraus, was ihm lieber ist. Ich versuche dem Klempner klarzumachen, dass er dann nicht nur Umsatzsteuer spart, er muss auf diese Einnahmen dann auch keine Einkommens-, Gewerbesteuer und so weiter abführen. Das will oder kann er nicht verstehen, er beharrt auf 19 Prozent Nachlass, mehr geht er nicht runter. Ich verdiene nicht einen Cent schwarz. Das ist’s, was mich daran noch besonders ärgert. Er bekommt mein sauer versteuertes Geld. Handwerker rechnen schon damit, dass man als Ottonormalverbraucher „schwarz“ wählt. Ich kann zwar – anders als die meisten Menschen - alles steuerlich geltend machen, weil es sich nicht um ein selbstgenutztes Haus handelt, aber trotzdem. Volkswirtschaftlich ist das eine Katastrophe, ich möchte nicht wissen, wie viele Milliarden Euro durch Handwerker so an der Gemeinschaft vorbeigewirtschaftet werden. Lassen wir das Thema, das geht nur auf den Magen.

Alles immer noch der 11.5.2011

Endlich den Handwerker erreicht, der das Dachgeschoss abbauen soll und auch den Keller entrümpelt. Dort liegen noch einige Mörtelsäcke, alte, halbverrottete Möbel und Bauschutt herum. Im Dachgeschoss gab es einen Wasserrohrbruch im letzten Jahr, da muss einiges an Rigipswänden und teilweise auch die Holzböden raus. Auch dort liegt jede Menge Bauschutt herum, im Spitzboden ebenfalls. Der soll – sofern die Handwerker irgendwann einmal anfangen, dann auch noch fertig werden und schlussendlich verhältnismäßig wenig Pfusch hinterlassen, so dass alles einigermaßen bewohnbar ist – teilweise als offener Raum genutzt werden können: Ein Wohnraum – flächenmäßig etwa ein Drittel der Dachgeschosswohnung – soll nach oben bis zum Dach durchgehen und hat dann eine Raumhöhe von etwa fünf Metern. Küche, Bad und ein Raum behalten ihre Decke, das heißt darüber bleibt der Spitzboden und kann als Schlafgalerie genutzt werden (der Spitzboden ist nur etwa 1,40 Meter hoch). Auch da gibt es einiges nach draußen zu schaffen. Der Handwerker will morgen kommen.

Zu viele Handwerker = Gesamt-Fehler?

So viele Handwerker und Baustellen auf einmal - wenn ich mich da nicht ein wenig übernehme …

Dienstag, 10. Mai 2011

Es kommt der Klempner zur Heizungswartung - Der Beginn einer unendlichen und traurigen Keller-Geschichte: Sanierungsfälle Abflussrohre und Stahlträger

Kein Witz, Traurigkeit ist angebracht! 

Die Schreiner für die Fußleisten sind auch heute nicht gekommen. Erreicht habe ich dort beim Handwerker auch niemanden, der sich wirklich zuständig fühlt. Jemand schreibt mir, das alles sei "witzig" - traurig ist das richtige Wort. 
Gekommen ist auch nicht - trotz Versprechen - die Firma, die Keller entrümpeln und Dachgeschoss "abbauen", das heißt: alles rausreißen soll, was nicht mehr benötigt wird oder was vermodert oder aus anderen Gründen nicht mehr zu gebrauchen ist. 

Heizungswartung und Abflussrohre aus Ton

Der Klempner kam aber für die Heizungswartung. Während er für 30 Minuten Arbeit schlappe 65 Euro kassieren wird (ein Lehrberuf, man muss es ihnen immer wieder klarmachen: Ihr habt einen Lehrberuf!), schaute er sich um und bemerkte als erstes die Abflussrohre aus Ton: so etwas ist nicht gut, feine Risse haben sie auch. Ich gebe ihm recht; die Mieter haben auch schon erzählt, dass bei starkem Regen daraus Wasser tröpfelt. Wir verabreden, dass die Tonrohre in der nächsten Woche ausgewechselt werden sollen. Weil bei Gewitter Wasser aus der Kanalisation hochkommt, soll auch der Abfluss in der Waschküche mit einem Rückhalteventil versehen werden. Eine finanzielle Hausnummer für diese Geschichten wird er mir morgen durchgeben. 

Ein Klempner sieht über den Tellerrand: Rostende Stahlstützen

Beim zweiten Umschauen bemerkt der Klempner auch, dass die Stahlträger, die ja das Erdgeschoss und zusammen mit den Außenmauern das gesamte Haus stützen (das Haus hat wie viele alte in dieser Region kein gegossenes Fundament - es steht also auf den - dafür allerdings bis zu 90 Zentimeter dicken - Außenmauern), rostig sind. "Die müssen ausgewechselt werden" , so sein Verdikt. Stahlträger, Statik, einstürzende Altbauten ... Bei diesen Szenarien gebe ich ihm sofort erneut recht. Ich werde mich gleich morgen darum kümmern.

Kein Leser wird sich vorstellen können, was aus diesen eher harmlosen Sätzen erwachsen kann. Er wird sehen.

Montag, 9. Mai 2011

Telefonterror beim Handwerker

Ich übe Telefonterror aus. Der Handwerker kommt nicht. Er geht nicht ans Telefon. Er wollte und sollte heute kommen, das heißt: seine Leute sollten kommen und mal etwas fertig machen. Keiner taucht auf. Das Telefon bimmelt durch. Die Sekretärin verweist auf den betriebsamen Arbeitsalltag ihres Chefs, der ständig und immer unterwegs ist auf den Baustellen. Mein Haus ist auch seine Baustelle. Hier war er nur ein Mal. Und am Freitag haben seine Leute eine kleine Wasserpfütze produziert. Das sollte ein Grund sein, dass heute mal alles so läuft, wie es laufen sollte.

Der Mieter

Der Mieter der Wohnung mit den Fußleisten war sehr nett und verständnisvoll, glücklicherweise ist nichts Schlimmeres passiert, er hat keinen Teppich, nach unten ist auch nichts durchgesickert. Ich habe ihn mit Merci und einer Flasche Wein hoffentlich etwas freundlich gestimmt. Wir hoffen, dass das Laminat sich nicht wellt …

Und der Handwerker 

Und der Handwerker meldet sich nicht und geht nicht dran. Meine Telefonrechnung wird wieder aufs Doppelte anschwellen, weil ich ständig auf den Handwerker-Handys anrufen muss … Das ist zwar das kleinste Problem und das Billigste der ganzen Baustellen überhaupt, regt mich aber trotzdem auf, weil ich auch noch dafür zahlen muss, dass ich Geld verschwende, um diesen Handwerkern hinterherzutelefonieren. (Und natürlich Zeit. Denn ich versuche es dann über Stunden, in der Hoffnung, dass er sich irgendwann mal erbarmt.) Immerhin haben wir eine Vereinbarung und Verabredung, und er will doch mein Geld, oder? Will er das? Handwerker sind ja so irrational. Man weiß nicht wirklich, was sie wollen.

Samstag, 7. Mai 2011

Handwerkerfreier-Samstag - Zum Verputzen ohne Putz gekommen

Heute ist Samstag, da arbeitet der Handwerker nicht. Deswegen habe ich mich umgeschaut und sofort ist mir die nächste Geschichte eingefallen. Es ist so einfach, ich brauche mich nur umzuschauen, schon sehe ich irgendetwas, was mich an einen Handwerker oder an einen Pfusch erinnert. Alternativ muss ich nur einfach die Augen zumachen und das Wort Handwerker denken – auch da sprudeln die unglaublichen Geschichten nur so aus mir heraus.

Zum Verputzen ohne Putz gekommen

Eine eigentlich ja komische Begebenheit: Das alte Bad, das mitsamt seiner beiden Handwerker mit nicht-teutogermanischem Migrationshintergrund schon ein paar Mal Thema war, war abgebaut, nun ging es ans Verputzen. Und was tun meine beiden Handwerker (wenn er auch nie anfing zu arbeiten, kam der türkisch-stämmige Part der beiden Spezialistenzwillinge, Mehmed, morgens wenigstens kurz auf einen Kaffee vorbei)? Sie kommen den ganzen weiten Weg hierhin und bemerken plötzlich, dass sie ja gar keinen Putz haben. Nicht dass ich am Tag vorher nicht gefragt hätte (ich bin ja leidgeprüfter Handwerker-Kunde und kenne meine Pappenheimer), aber da hieß es noch: „Nein, nein, das brauchst Du nicht zu besorgen, wir haben Spezialputz – nicht diesen Baumarktmörtel – im Lager.“ Sie kamen also, bemerkten mit Schrecken das Fehlen des Mörtels und gingen wieder. Zum Baumarkt, wo sie ein No-Name-Produkt kauften.

Freitag, 6. Mai 2011

Der Beginn des Tagebuchs des Leidens - Die neuen Fußleisten - Ein bisschen undicht - Heizungsrohre im Weg

Das zwangsversteigerte Haus - der Anlass für dieses Blog -  ist jetzt seit einigen Tagen meins. Zwei Wohnungen sind vermietet. Es ist einiges zu reparieren, und das Dachgeschoss ist Rohbau. Die Garantie für den alltäglichen Wahnsinn mit Handwerkern. 

Die neuen Fußleisten 

Ein Mieter bat mich, neue Fußleisten anzubringen. Ok, ist nicht unbedingt Vermietersache, aber was soll's. Ein bisschen muss man als Vermieter ja auch leisten. Als die beiden Handwerker kommen - angekündigt waren sie als Schreiner - erst einmal großes Gestöhne beim Reinkommen: "Wie sieht das denn hier aus!" Während der Arbeit: "Da ist ja alles schief und krumm!" Wenn's nicht so wäre, würde ich das alles selbst machen, aber diese Bemerkung verkneife ich mir - immerhin bin ich froh, dass sie überhaupt gekommen sind - gestern und vorgestern habe ich vergeblich auf sie gewartet und ihrem Chef vergeblich hinterhertelefoniert - und lasse sie allein. 

Sie benötigen tatsächlich den lieben langen Tag für die paar Meter Fußleiste. Gut, zwei Meter sind etwas komplizierter, weil dort ein Heizungsrohr entlang der Wand verläuft und sie die Holzleisten entsprechend zuschneiden müssen.

Ein bisschen undicht

Nachmittags gehe ich zum Haus - es erweist sich jetzt schon als entscheidender Nachteil, dass es weiter als zwei Meter von meiner Wohnung entfernt ist - um mal zu schauen, wie weit die beiden denn nun gekomen sind. Da stiefeln mir die beiden Holzspezialisten schon im Hausflur entgegen und verabschieden sich in den Feierabend. Im Vorbeigehen erwähnen sie, dass da oben wohl irgendwas undicht sei. 

"Undicht?", ich horche auf und halte die beiden mit Gewalt vom wohlverdienten Feierabend zurück. Das sollen sie mir erst mal zeigen. Es stellt sich heraus, dass die beiden beim Befestigen der Leisten das Heizungsrohr angebohrt haben. Das wird jedem auf den ersten Blick klar, aber erst nach mehreren Wortwechseln, in denen sie zunächst verhement jede aktive Beteiligung abstreiten, mögen sie zugeben, wie sich das Ganze zugetragen hat. Das Heizungsrohr ist undicht, richtig. Und zwar strömt das Wasser heraus, wenn auch nicht in einem breiten Schwall, welche Erleichterung! Das Loch ist klein und inzwischen scheint der Wasserdruck auch abgesunken zu sein. Denn es ist schon einiges herausgeflossen, die beiden haben in den letzten Minuten - bevor ihnen einfiel, dass jetzt ja 16 Uhr vorbei ist - tatsächlich ein wenig aufgefangen und aufgewischt. 

Heizungsrohre im Weg

Trotz dieser einmaligen Geistesgegenwart und diesem unermüdlichen Einsatz der beiden, bin ich entgeistert. Sie wollten trotzdem einfach gehen. Und wenn ich nicht vorbeigekommen wäre, wenn mir nicht mein bisheriges Leben als Handwerkerkunde einen ungeheuren Argwohn gegenüber Handwerkern anerzogen hätte - das gesamte Heizungssystem wäre ausgelaufen! Der Mieter war nämlich weg. Wir klemmen erst einmal das Wasser ab, dann rufe ich in ihrem Beisein ihren Chef an, der nach einigem Nörgeln - dem passt das natürlich auch nicht und er hätte es gerne mir in die Schuhe geschoben - zugibt, dass dies wohl ein Fall für die Haftpflichtversicherung ist. Eine halbe Stunde später ist der von ihm bestellte Klempner da und verschweißt das Heizungsrohr mit diesen neumodischen Zangen (die Dinger sind wirklich toll, das Ganze ist damit eine Sache von ein paar Minuten). Die beiden Holzspezialisten sind da schon weg. Montag wollen sie wiederkommen; die Fußleiste ist an dieser Stelle ja wieder abgerissen worden - das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen: sie hatten trotz Loch und Wasser, die Holzleiste befestigt - vermutlich in der Hoffnung, dass man so ihr Malheur nicht sieht ... Unfassbar. Handwerker.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Bad 4 - Conclusio

Zum Ausgleich behielt ich sein Werkzeug. Weil ich schon bezahlt hatte, ich mache das ja leider nicht nur zügig, sondern auch noch im Voraus. Geld zurück oder Werkzeug, das war die Ansage an den Handwerker, nachdem er mir die wundersame Erklärung für das Herrichten eines funktionsuntüchtigen Bades gegeben hatte.

Sechs Wochen später ruft der Handwerker Adam (er hieß wirklich so, ich kann ja nichts dafür, dass Polen katholisch sind; das liegt bestimmt alles am heiligen Woityla (oder wie wird der noch geschrieben?)) an - für diejenigen, die den Faden verloren haben, nochmal: ruft der Handwerker Adam an, er wolle in zwei Stunden vorbeikommen, weil er ja ganz vergessen habe (für wie blöd halten die einen eigentlich?!), sein Werkzeug abzuholen. Ich mache ihm unmissverständlich klar, dass das Werkzeug so lange bei mir bleibt, bis ich Geld als Entschädigung (und zur Deckung der zusätzlichen Kosten, denn ich habe natürlich die notwendigen Dinge von anderen Handwerkern notdürftig flicken lassen) bekomme. Es ist eine Unmenge seines Werkzeugs noch hier (säuberlich in einer gesonderten Ecke) - ich an seiner Stelle würde es auslösen. Ich bin ja kein Unmensch - es ist deutlich mehr wert als die 200 Euro, die ich als Ausgleich für die erlittene Schmach haben will. Aber Handwerker sind ja nicht in der Lage, zu wirtschaften, Geld hat er natürlich nicht, von all meinen Tausendern ist nichts mehr da. Das höre ich am beredten Schweigen am anderen Ende der Leitung.

Erklärungsversuch

Aber: Vermutlich hatten die beiden Spezialisten noch nie wirklich ein Bad gemacht - in einem Geschäft 300 Quadratmeter Fliesen zu legen, ist etwas anderes, als ein winziges Bad neu herzurichten. Und der Klempner hatte vermutlich auch noch nie selbstständig ein Bad installiert. Man versucht ja rationale Erklärungen zu finden, die Welt muss doch einen Sinn haben ("und sie dreht sich doch!"). Gekostet hat das 2,5 Quadratmeter große, verpfuschte Bad jetzt 5.000 Euro. Professoren auf der Baustelle.

Dienstag, 3. Mai 2011

So viel im Kopf gehabt 2 - Von Handwerker-Unverständnis

Ein Bad voller Pfusch und der Handwerker erklärt's - im übrigen fröhlich (im Tonfall: "Nun stell dich mal nicht so an, so schlimm ist das nun wieder auch nicht.") - mit: "So viel im Kopf gehabt". Ich kapier die nicht. 

Hand- nicht Kopfwerker

Wie erklärte mir noch ein Bekannter auf meine unsäglichen und unermüdlichen Klagen hin: "Sie heißen ja nicht umsonst Handwerker." Stimmt, was wäre mein Leben einfach, wenn sie im Kopf das hätten, was sie irgendwo anders haben. Es tröstet mich nicht, dass ihnen all ihr Pfusch normalerweise nichts einbringt. Blödheit hat mich nie fasziniert. Sie sind unorganisiert und können nicht wirtschaften, sie fangen an, beenden den Auftrag dann jedoch nicht - und bekommen dafür dann natürlich auch erst einmal keinen Lohn. Sie arbeiten so lustlos wie ein unterbezahlter Arbeitnehmer in einem ungeliebten Job. Bei 40 Euro Stundenlohn und ¾ aller Aufträge auch noch mit Schwarz-Honorar würde ich in einer Villa mit Platinwasserhähnen wohnen. Der Handwerker aber ist immer am Rande des beruflichen Exodus, den wenigsten geht es auch nur annähernd finanziell gut. Aber das tröstet nicht. Ich würde lieber all die Handwerker in Platinvillen leben sehen, dafür aber mit einer vernünftigen Arbeitseinstellung.

Montag, 2. Mai 2011

Bad 3: Eine kleine Mängelliste - So viel im Kopf gehabt

Die Aufzählung aller Katastrophen dieses Bades füllt Seiten (ich bekomme schlechte Laune, wenn ich nur daran denke, vielleicht werde ich doch nichts mehr darüber schreiben). Hier nur eine Kurzfassung: 
  • keine Wand ist auch nur annähernd gerade, 
  • in Wellen ziehen sich die Fliesen die Wand hoch, 
  • auch oben gibt es keinen geraden Abschluss, sondern auf der einen Seite zehn Zentimeter unterhalb der Decke, auf der anderen fünfzehn Zentimeter darunter; 
  • die Silikonfugen sind mal dick, mal dünn; 
  • ein Stückchen herausstehendes Rohr ist mit einem schiefen, krummen Kästchen verkleidet; 
  • das Klorohr führt an der Wand entlang - nur so dicht, dass meinem Polen nur die Lösung einfiel, die Fliesen drumherum auszuschneiden. 
Aber all das sind Peanuts - das Schlimmste war (ich musste dies natürlich sofort durch einen anderen Handwerker ("irgendwie! Sie können mich doch nicht mit so was allein lassen" (die Altmädchenschiene eben)) überfliesen lassen, weil das Bad sonst nicht nutzbar gewesen wäre), 
  • dass das Duschwasser fröhlich in einer Rinne ins Bad lief: die Duschwanne ist nicht ganz in Waage eingebaut (der Kempner erwies sich als Jungspund, der nicht so richtige Lust auf den Auftrag hatte und immer nur für zwei bis drei Stunden kam, bei einer Stunde Anfahrt nicht wirklich effizient …), die Fliesen an der Duschwanne gen Wanne und Bad geneigt, so dass sich eine schmale Rinne gebildet hatte …  
Einige Fotos.

Rohr-Kästchen

Duschwanne und Fugen schief und krumm
Fliesenaussparung bei Klorohr










Handwerker-Kannitverstan: So viel im Kopf gehabt

Als ich diese Handwerker-Ergebnisse dem polnischen Badbauer namens Adam geballt zum Ende unserer sechswöchigen Beziehung (so lange wurschtelte er daran herum) entgegenwarf - was war die Erklärung? Er habe "so viel im Kopf gehabt", das müsse ich verstehen.

Wieder einer dieser seltenen Momente von Sprachlosigkeit bei mir. Mit Verlaub - nein, versteh ich nicht. Handwerkerkannitverstan. "So viel im Kopf gehabt" ... Schön wär's, wenn Handwerker tatsächlich mehr im Kopf hätten als ein Holzwurm. Die Denkweise dieser Wesen ist mir so fremd wie die eines Holzwurms.
Deutscher Meister - Fortsetzung Bad - Handwerker-Psychologie 3

Nur damit klar ist, dass der Handwerkerhasser durchaus nicht nur Handwerker hasst: Vorgestern ist Borussia Dortmund Meister geworden. Verdient. Obwohl es nicht so wundervoll war wie 1995, aber bewegend war es denn schon. Die Stadt sah aus wie ein Schlachtfeld; mit dem Feiern hat man es hier nicht so, denn das driftet immer in pubertäres asoziales Verhalten ab. Pubertär, das führt zum Hauptthema. Dem Arbeiten des Handwerkers.

Wie es mit dem Bad weiterging

Und wie es mit dem Bad weiterging? Wie sich jeder denken kann, hat die "ab-15.000-Euro"-Installationsfirma den Auftrag nicht erhalten (ich habe kurzzeitig überlegt, ob ich das Finanzamt darüber informiere, dass diese Firma innerhalb von vierzehn Tagen für Einmann-Arbeit 15.000 Euro einnimmt - das müsste sich ja auch in den offiziellen Einnahmen niederschlagen, habe das aber dann gelassen¸ weil es das Übel auch nicht an der Wurzel packt). 

Ein Zweier-Team aus Bochum hat den Zuschlag bekommen, weil sie in einem Geschäft um die Ecke gute Arbeit geleistet hatten. Dort hatten sie recht schnell, zuverlässig und passabel in einer großen Halle Fliesen verlegt sowie Putz- und Trockenarbeiten erledigt. Und natürlich konnten sie ein Bad sanieren, wie sie versicherten, hatten sie doch schon jede Menge Bäder in Altbauten saniert. Sie arbeiteten dann auch mit Spezialisten, wie Elektrikern, Klempnern und Architekten, zusammen, kein Problem also. Ich ging davon aus, dass das ihre Spezialität war. Endlich einmal Leute, die ihren Job verstehen, ich war glücklich. Und dann wollten die beiden auch noch arbeiten, richtig anfangen, sofort am besten, das hatte ich praktisch noch nie erlebt.

Handwerker-Psychologie 3

Der gemeine Handwerker hat nie Zeit, er ist immer überlastet. Egal um welchen Auftrag es sich handelt. Vor Jahren hatte ich die Theorie, dass es ungeliebte und beliebte Arbeiten bei ihnen gibt, und versuchte herauszukriegen, welches in die letztere Kategorie passt, um so die passende Arbeit an jeden Handwerker zu vergeben - ein Irrtum. Sie jammern und meckern immer, egal welche Arbeit es ist, ob es früh oder spät ist, ob man pünktlich zahlt, ob man herumschleimt und sie etwas zum Geburtstag bekommen oder nicht (dass sich da mal jemand bedankt hat, habe ich auch noch nicht erlebt).

Wenn ich schon den Spruch höre: "Wie sieht es denn hier aus?", möchte ich ihnen am liebsten die Haustür vor der Nase zuknallen. Wenn's nicht so aussähe, würde ich sie nicht engagieren.

Türke beschafft Aufträge und kassiert, Pole arbeitet

  • Handwerkerkunde-Psychologie 1: Der Kunde glaubt das, was der Handwerker ihm über seine Großartigkeit, Zuverlässigkeit und so weiter erzählt. 

Warum glaube ich so etwas eigentlich noch? Ich muss jede Menge Naivität von meiner Mutter geerbt haben (das wäre aber wieder eine andere Geschichte).

Jedenfalls war es ein Fehler.

Der eine hatte bereits am ersten Tag einen Bandscheibenvorfall, nach zwei Wochen hatte sich dies zu Bluthochdruck ausgeweitet (das ist nach dem Sarrazin-Schema der Handwerker-Ausreden ...? Richtig, kein germanisch-deutscher Handwerker, sondern ein türkisch-stämmiger). Fakt war, dass er den anderen nur noch zu meiner Baustelle hinbrachte, dann verdrückte er sich. Der zweite machte also die gesamte Arbeit, musste aber mit ihm 50:50 teilen - ein (wie mir ein Landsmann von ihm einige Wochen später erklärte) übliches Schema in der beruflichen Beziehung von polnischen und türkischen Handwerkern. "Der Türke beschafft Aufträge und kassiert, der Pole arbeitet", erklärte mir der Kollege Abraham. In jedem Fall hob das natürlich nicht die Arbeitslaune meines polnischen Badbauers.